CHWNT Modell Sundhage, zweimal Polen
Aktualisiert: 23. Apr.
CHWNT Modell Sundhage; zweimal Polen
Auch mit der älteren Schwedin als neuer Trainerin werde ich kaum immer hundert Pro einig sein, aber wenn man ihr zuhört oder ihren Girls zuschaut sind da Qualitäten zu erkennen, welche stark an Niels und kaum an Inka erinnern. Man hat sofort wieder das Gefühl, ein Team am Werk zu sehen. Wenn zum Beispiel eine einen Ball verliert, sind sofort die nächsten zwei da und krallen ihn sich wieder, eben zumindest eine Stunde lang. Auch diese Mannschaft wird noch eine Weile gegen Unkonzentriertheiten zu kämpfen haben, meist kürzere Phasen, in welchen die Gegnerinnen spielbestimmend sind. Aber sie haben immer recht schnell die Kontrolle wieder übernommen, Fehlpässe ziemlich abgestellt und eben auch Erfolg versprechende Angriffe gestartet.
Pia Sundhage scheint sich viel von Ramona zu versprechen, welche immer mal wieder gute Chancen vergibt, sich aber seltener verdribbelt und auch gute Pässe gespielt hat bis hin zur idealen Torvorlage. Noelle, routiniert und zuverlässig wie immer, Geraldine die überragende, gegen Ende aber ausgelaugte Technikerin und Ana, auch bei Sundhage als Aussenverteidigerin, mässig begeistert und eher unauffällig (sorry liebe Kommentatoren, aber da gehört die ultimative Mittelstürmerin und Schweizer Rekordtorschützin einfach nicht hin). Luana, Julia und Viola meistens, aber leider schon nicht durchwegs eine Mauer.
Und dann die Jungen, absolut vielversprechend, insbesondere Pilgrim, Egli und Schertenleib brandgefährlich und kaum vom Ball zu trennen. Kommen her und schiessen die lange vermissten Tore. Keine einzige ist ein Ausfall, alle spielen mindestens gut, aber für mich übertrifft Meriame sogar die polnische Wunder-Eva. Ich habe mir das Spiel gegen Polen auf youtube nochmals angeschaut und meine Aufmerksamkeit vor allem auf diese Frau gerichtet. Sie spielt immer noch da und dort einen Fehlpass und übertreibt bei ihren erfrischenden, ungestümen Balleroberungen den Körpereinsatz, aber ihre Präsenz Schnelligkeit und Ausdauer sind überragend und sie zaubert Vorlagen perfekt in den Lauf ihrer Kolleginnen, unter anderem Steilpässe über den halben Platz zu einer Topchance und einem Tor.
Die Swissgirls rasieren im ersten Spiel die Polinnen, zwar nicht ein Team der Weltspitze, aber immerhin in der Nations League in Gruppe A aufgestiegen. Im zweiten Spiel werkeln sie dann ein bisschen weniger glücklich, aber die Intention von Pia war wohl schon auch, zu gewinnen, aber in erster Linie alle möglichen Kandidatinnen (28 an der Zahl!) life in Aktion zu sehen. Da fällt mir nichts anderes ein als „weiter so, ladies.“
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