Skihelme
Nach meiner Beobachtung auf den Skipisten hat sich parallel zur Verbreitung der Skihelme die Fahrgeschwindigkeit des „Volkes“ drastisch Richtung Raserei verschoben. Das lässt nicht zwingend auf einen kausalen Zusammenhang schliessen, aber ich habe drei weitere Indizien dafür, dass Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit sich selber indirekt sabotieren können:
Der Airbus war das erste Flugzeug, welches die Piloten auch mit Fehlmanipulationen nicht zum Absturz bringen konnten. Wenn sie also beispielsweise versuchten, den Jet zu „überziehen“, verweigerte der glattweg den Befehl. Die Airlines befürchteten, dass dies zu schludrigem Fliegen führen könnte, und schulten ihre Leute entsprechend. Den Level der Piloten vor dieser technischen Neuerung erreichten sie aber dennoch nicht mehr ganz. Zumindest ein Teil der erhöhten Sicherheit geht unbewusst durch das Wissen verloren, man sei angeblich in Sicherheit. (Neulich erhärtete sich bekanntlich der Verdacht, dass solche Systeme mit einer Fehlfunktion die Kisten trotz verzweifelter Rettungsversuche der Crew sogar selber zum Absturz bringen können.)
Vor langer Zeit, als nur Exoten Velohelme trugen, fragte ich mal einen solchen, warum er einen Helm trage. Er wolle, wenn er schon mal einen Berg hochgekurbelt sei, auch etwas von der Abfahrt haben. Er fuhr also mit Helm sogar bewusst schneller als ohne!
Im Jugendskilager haben wir mit den Halbwüchsigen immer mal wieder „Abfahrt“ trainiert. Irgendwann fingen wir an, mit Mofahelmen und Ähnlichem zu fahren. Aus Zeit und Distanzmessungen konnten wir dabei immerhin Spitzengeschwindigkeiten über 80 km/h berechnen. Dabei habe ich bei mir selbst festgestellt, dass mit Helm die schützende Angst vor dem Crash entscheidend reduziert wird. Gerade umgekehrt lief es mit dem Eishockeyhelm. Der erzeugt einen solchen Radau, dass du sogar langsamer wirst!
Klar gibt es Unfälle, bei welchen der Helm euer Leben oder eure Gesundheit rettet. Aber es gibt auch solche wie den von Michael Schuhmacher. Ohne Helm wäre der fast sicher tot, das schon, aber ich weiss nicht, was er wählen würde, wenn er könnte. Mausetot oder eine lebende Leiche die jahrzehntelang seinen Lieben zur Last fällt. Ich persönlich habe mich in einer Patientenverfügung für die erste Lösung entschieden. Michael hat sich auf Skis das neben Extremskifahren und „geniessen“ von Lawinenhängen gefährlichste ausgesucht, das Befahren eines an sich leichten Hanges neben der Piste, mit vielen sichtbaren und knapp verdeckten Felsbrocken. Wer weiss denn schon, ob er das auch gemacht hätte ohne den trügerischen „Schutz“ seines Skihelms.
Als euer König würde ich die Skihelme nach Rücksprache mit dem Hoffnarren wohl verbieten, aber ihr habt Glück, dass ich nur euer Hofnarr bin, auf Esperanto „Bufono“ (siehe Youtube).
Der langen Rede kurzer Sinn: Verbietet die Skihelme!!!