Rackete
Salvini gegen Rackete, ein Duell mit himmelschreiend ungleich langen Spiessen. Die Frau hat die Ozeane studiert, sich einer Menschenrechtsorganisation angeschlossen und ist mit 31 Kapitänin eines respektablen, holländischen Schiffes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Neandertaler Macho einen vergleichbaren Leistungsausweis besitzt. Er giftelt, was Holland wohl machen würde, wenn ein Schiff mit illegalen Flüchtlingen dort anlegen möchte. Ja was wohl? Holland hat kein neues Gesetz, welches verlangt, die gefährlichen Afrikaner ins Meer zurückzutreiben.
Rackete stand vor einem Dilemma. Was hat für mich Priorität, dieses italienische Gesetz, welches das internationale Seerecht verletzt oder eben dieses Seerecht, welches verlangt, dass Schiffbrüchige in jedem Fall gerettet und in einen sicheren Hafen gebracht werden müssen, also bestimmt nicht nach Libyen oder Tunesien? Die Frau entscheidet sich für das Seerecht und die Menschlichkeit. Solche Frauen in solchen Positionen hat die Welt nötiger als diejenigen, welche für Frauenquoten und im Namen von „Gleichberechtigung“ um die Verstümmelung der Sprache kämpfen.
Der achtjährige Minister tobt und seine Anhänger demonstrieren. Gegen Salvini? Nein, gegen die Frau, welche sehr ruhig bleibt und nach Verständnis für ihr Handeln sucht. Es ist schon nicht einfach, zu erklären, wie einer so werden kann, aber noch viel unbegreiflicher ist es, wie auch nur ein einziger Italiener so einen Mussolini wählen und unterstützen kann.