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Fussball, Doppeladler


Eigentlich wollte ich mich dazu nicht auch noch äussern wie unzählige Andere es gerade praktizieren. Aber aktuell gibt es gleich zwei Anlässe, es eben doch noch zu tun. Da ist zum ersten mal dieses Foto von Herrn Xhaka im Tagesanzeiger. Ich weiss nicht, ob redaktionelle Absicht dahinter steckt, aber die Aussage dieses Bildes lässt an Deutlichkeit keine Wünsche offen. Der Gesichtsausdruck erinnert in keiner Weise an die Mannschaft von Panama und ihre patriotische und schon fast kindliche Inbrunst beim Singen der Nationalhymne, dafür aber fast eins zu eins an die fanatischen Visagen einiger Türkischer Spieler vor der „Schande von Istanbul“ vor Jahren. Ich weiss gar nicht, woran ich mich mehr stosse, am provokativen, stechenden Blick oder an der deppert heraushängenden Zunge. Sieht so ein „spontaner Dank an alle meine Unterstützer“ aus?

Der Sportjournalist Marcel Reif hat kurz darauf in den Mittagsinformationen von SRF1 den Nagel auf den Kopf getroffen. „Ich glaube doch nicht an den Weihnachtsmann!“ Selten hat sich die Stellungnahme eines Experten dermassen mit meiner Wahrnehmung gedeckt. Die Irritation des Schweizer Publikums ist schon vor zwei Jahren durch das Verhalten der gleichen Spieler ausgelöst worden. Fussballer wie Behrami, Djemaili, Gavranovic und andere mit Wurzeln im Balkan waren (fast) immer perfekte Aushängeschilder für den Schweizer Fussball und für erfolgreiche Integration. Dass ein „Urschweizer“ und „Captain“ wie Lichtsteiner die penible Aktion seiner Kollegen solidarisch begleitet, kommt noch dazu, überrascht aber in seinem Fall nicht wirklich.

Ich persönlich hätte es als willkommene Chance für das Gros der Mannschaft empfunden, wenn es in den nächsten zwei Spielen hätte zeigen können, dass es auch ohne diese „Stars“ und deren Polemik grosse Leistungen vollbringen kann. Aber wozu haben wir nach Onkel Sepp Vetter Giovanni in der FIFA. Wäre gelacht, wenn der die Sperre für die drei nicht hätte verhindern können. Und um nun wirklich gar keine Peinlichkeit auszulassen, wird tatsächlich erfolgreich Geld gesammelt, damit die armen „Opfer“ die lächerlichen Bussen nicht selber bezahlen müssen.

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